Holz ist ein Naturprodukt. Abweichungen in Struktur und Farbe sowie wuchsbedingte Schwankungen in den Oberflächen und Farbunterschiede sind bei einem Naturprodukt wie Holz kein Mangel. Vielmehr unterstreicht dies die natürliche Echtheit und Individualität.
Mit 94 Spezies eines der am weitesten verbreiteten Nadelhölzer in den Ebenen und Gebirgstälern der nördlichen Halbkugel, mit wenigen Arten auch im tropischen Bereich. Die europäische Kiefer wächst in ganz Europa, besonders in Nord- und Nordosteuropa bis nach Sibirien.
Die Kiefer stellt nur geringe Nährstoffansprüche und wächst auch auf trockenen Sandböden. Sogar auf Sanddünen kommt sie von Natur aus vor. Auf guten Böden werden Kiefern bis zu 45 Meter hoch. Das Höchstalter der Kiefer liegt bei rund 600 Jahren.
Farbe: Gelblichrötlich, Splint oft sehr breit und etwas heller als das Kernholz (Kernholzbaum); im frischen Zustand nicht immer betont unterschieden, aber schon nach kurzer Lagerung und erst recht durch Lichteinwirkung hebt sich das nachgedunkelte Kernholz scharf abgegrenzt vom helleren Splintholz ab; Alterstönung des Kernholzes oft bis dunkelgelblich-rotbraun; Splint bleibt meistens hellgelb mit rötlicher Tönung. Standortunterschiede können sich farblich auswirken.
Struktur: Markante, beidseitig begrenzte Jahrringe, deren Breite je nach Wachstumsgebiet sehr unterschiedlich sein kann - von kaum Millimeterbreite bis zu 10 Millimetern. Besonders gleichmäßige und vorwiegend Engstehende Jahrringe besitzen die nordischen Qualitäten.
Eigenschaften: Vielseitig einsetzbares Nutzholz als Bauholz, für Fenster und Türen, im Innenausbau und für Möbel aller Art. Der Härtgrad liegt bei 20 Brinell.
Es gibt über 200 verschiedene Eichenarten auf der ganzen Erde, jedoch nur wenige sind hochwertige, helle Furnierhölzer; die Herkunftsbezeichnungen stellen bestimmte Wuchseigenschaften dar, wie z. B. Feinjährigkeit oder einheitliche Färbung, und bedeuten damit also auch eine bestimmte Qualität. Viele Arten sind sommergrün, andere immergrün oder halb-immergrün. Vorkommen: In allen Erdteilen der nördlichen Halbkugel, insbesondere in Europa sowie in Asien. Die Eiche zählt zu den wertvollsten Holzarten unserer Wälder. Wächst sie geschlossen im Waldbestand auf, bildet sie 12 bis 15 m lange, astfreie und damit wertvolle Stämme mit Durchmessern von 40 bis über 100 cm.
Farbe: Kernholzbaum. Die deutschen Eichen haben einen etwa 2,5 bis 5 cm breiten, gelblichweißen Splint, der sich deutlich vom graugelben Kernholz absetzt. Je nach Herkunft und Art dunkelt das Kernholz später zu einer hellbraunen bis dunkelbraunen Farbe nach. Frisches Schnittholz kann häufig einen leicht rötlichen Schimmer haben. Die Amerikanische Roteiche hat stets einen blassrötlichen Farbanflug. Die hellgelbe, gleichmäßige Färbung ist neben der Jahrringbreite das entscheidende Qualitätsmerkmal.
Struktur: Die Gefäße sind im Frühholz grob und ringförmig angeordnet, im Spätholz klein und in radialen Gruppen, als einzelne kaum erkennbar. Die Porenrillen sind deutlich und bestimmen tangential die Fladerung. Die auffallend breiten Holzstrahlen sind radial als mehr oder minder große deutliche Spiegel zu erkennen, tangential als dunklere Striche.
Eigenschaften: Die Stieleiche ist ein perfektes Möbelholz, das an Festigkeit, Elastizität und Dauerhaftigkeit alle anderen europäischen Holzarten übertrifft. Der Härtegrad liegt bei 34 bis 41 Brinell.
Sommergrüne Bäume. Vorkommen: Europa, Vorderasien bis Kaschmir reichend, für die Weißesche Nordamerika. Es gibt noch eine Reihe weiterer Arten, besonders aus Asien und Nordamerika.
In den Wäldern tritt die Esche als typische Mischbaumart meist einzeln oder in kleinen Gruppen auf. Die raschwüchsige Esche kann über 40 Meter hoch und bis zu 250 Jahre alt werden. Im bewirtschafteten Wald wird die Esche wegen ihres wertvollen Holzes auf geeigneten Standorten als Mischbaumart eingesetzt, wo sie dann rasch wächst und mit 80 bis 120 Jahren geerntet wird. Die geraden, weitgehend zylindrisch gewachsenen Bäume weisen auf etwa 15 m astfreie Schäfte mit Durchmessern von 50 bis 80 cm auf.
Farbe: Bei europäischen und asiatischen Herkünften sind das frische Splint- und Kernholz zunächst sehr ähnlich von weißrötlicher bis blassgrauer Färbung, die auch häufig mehr zu gelblich-weißgrau übergehen kann. Der Splint ist sehr breit und bei zunehmender Austrocknung meist heller weißlich.
Struktur: Grob- und ringporiges Holz, stark ausgeprägte Jahrringe, weil im Spätholz die Gefäße sehr klein werden. Durch die deutlichen Porenrillen der Frühholzzone entstehen auf den Längsschnitten markante Streiferzeichnungen oder Fladerung. Die Spätholzporen sind unregelmäßig von Speicherzellen umgeben, die an der Jahrringgrenze bandartig ausgezogen sind. Es können auch von der Fladerung unabhängig unregelmäßige, verschieden braungetönte, streifige, fleckige, wolkige, marmorierte Holzbilder entstehen. Eine besondere, aber seltenere Wuchseigenschaft ist eine deutliche Riegelung, die durch welligen Faserverlauf entsteht.
Eigenschaften: Als Vollholz sehr begehrt im Innenausbau und für Möbel. Auch Maserfurniere werden erzeugt. Der Härtegrad liegt bei 37 bis 41 Brinell.
Die umfangreiche und bedeutende Gattung umfasst in den nördlichen gemäßigten Zonen etwa 150 Arten. Die Wuchsgebiete der 13 europäischen Arten sind England, West-, Zentral- und Südosteuropa bis Kleinasien. Andere bekannte Arten, wie Eschenahorn und Zuckerahorn stammen aus Nordamerika. Der Ahorn ist ein Laubwerfender, sommergrüner Baum, auch (seltener) ein Strauchgewächs. Die bekanntesten europäischen Ahornarten sind Feldahorn, Spitzahorn und der Bergahorn.
Der Ahorn wächst in der Jugend sehr schnell und kann auf guten Standorten Höhen von über 30 m erreichen. Er hat meist recht gerade und zylindrisch ausgeformte Stämme, die bis zu 15 m astfrei sein können, mit Durchmessern von 60 bis 100 cm. Ein Bergahorn kann bis zu 500 Jahre alt werden. Beim Spitzahorn ist dagegen das Höchstalter schon mit etwa 150 Jahren erreicht.
Farbe: Der Bergahorn (Splintholzbaum), dessen Splint über den ganzen Querschnitt reicht, ist fast rein weiß, der Spitzahorn (Splintholzbaum) etwas gelblich getönt bis schwach grau und der Feldahorn (Reifholzbaum) selten weiß, fast immer etwas rötlich getönt. Als Alterserscheinung zeigt Ahorn ein deutliches Vergilben. Splint- und Kernholz unterscheiden sich kaum, jedoch kann bei starken, älteren Bergahornstämmen der Kern von schwarzbraunen Streifen durchzogen sein. Ahornholz ist glänzend.
Struktur: Die sehr feinen, zerstreuten Poren sind als Porenrillen nur auf sehr sauber gehobelten, ungeschliffenen Flächen noch erkennbar. Die ziemlich breiten und dicht gestellten Holzstrahlen beeinflussen, besonders beim Bergahorn, als rötliche, seidenglänzende Spiegel das Holzbild; Ahorn ist ein sehr homogenes, häufig grob bis sehr fein geflammtes oder geriegeltes, dichtes Holz.
Eigenschaften: Sehr dekoratives Ausstattungsholz für den Möbel- und Innenausbau. Der Härtegrad liegt bei 28 Brinell.
Sommergrüne Bäume und Büsche. Vorkommen in Europa, hauptsächlich Skandinavien und in osteuropäischen Randgebieten. Roterle im Nordwesten der USA und in Kanada. Schlanke, meist große Bäume in Durchmessern von 30 bis 80 cm, bis auf etwa 12 m astfreie Schaftlängen.
Farbe: Ein Splintholzbaum, d. h. Kern und Splint ohne Unterschied, einheitlich blassrötlichgelb bis orangefarben, besonders die saftfrischen Hirnflächen sind nach dem Fällen durch Luftzutritt auffällig orangerot. Mit zunehmender Austrocknung bräunlich nachdunkelnd. Schwach mattglänzend. Die Weißerle ist etwas heller.
Struktur: Die sehr feinen, zerstreut angeordneten Gefäße sind auch auf dem Längsschnitt als Porenrillen kaum sichtbar, die Oberfläche zeigt sich feinporig. Jahrringgrenzen durch höhere Faserdichte und dichteres, porenärmeres Spätholz schwach erkennbar. Die sehr feinen, dicht stehenden Holzstrahlen können sich radial als „falsche Holzstrahlen“ bündeln, indem sie als unregelmäßige Spiegel auftreten. Häufiger sind große oder kleine dunkelbraune Markflecken vorhanden. Feinporiges, gradfaseriges Holz. Weißerle ist noch etwas feiner als Schwarzerle.
Eigenschaften: Leichtes, weiches, jedoch festes, mäßig schwindendes Holz mit gutem Stehvermögen. Eignet sich hervorragend für den Möbelbau. Der Härtegrad liegt bei 17 Brinell.
Es gibt mehr als 50 Birkenarten in Europa (besonders Nord- und Osteuropa), Asien, dem Himalaja und in Nordamerika. Einige gedeihen noch jenseits des Polarkreises in Island, Grönland und Alaska. Hauptlieferant ist Finnland. Birken benötigen viel Licht. Charakteristisch ist auch die auffallend weiße, zähe Rinde vieler Birken, die seit Jahrtausenden von Menschen für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt wird. So z.B. von den Indianern zur Herstellung von Kanus, in Lappland und Norwegen zum Eindecken von Dächern, für Schuhwerk, Körbe und Kisten und außerdem als Schreibpapier.
Schlanke, ziemlich gerade Ausformung bei Durchmessern von 40 bis 60 cm. Yellow und Paper Birch können bis 100 cm Durchmesser erreichen.
Farbe: Splint- und Kernholz zeigen keine Farbunterschiede (Splintholzbaum), sondern es besteht eine sehr ähnliche weiß-bis blassrötlichgelbe Färbung; dunkelt stark nach; gehobelte Flächen glänzen seidig.
Struktur: Die feinen bis mittelgroßen, zerstreuten Poren sind nur auf sehr glatten Hirnschnittflächen als helle Punkte erkennbar; die Porenrillen sind sehr fein, aber noch erkennbar. Die sehr feinen, zahlreichen Holzstrahlen bilden niedrige und unauffällige Spiegel sowie auf den Hirnflächen kleine, rötliche, tangential gerichtete Markstrahlflecken, die im Tangentialschnitt auffällige Streifen bilden. Zuwachszonen sind durch schmale, dunklere Spätholzlinien schwach abgezeichnet. Der Faserverlauf kann von manchen Wuchsgebieten wellig und unregelmäßig sein, was zu mehr oder weniger ausgeprägten Fladerungen führt (=geflammte Birke). Sehr homogenes, dichtes Holz mit verzögerter Kernholzausbildung.
Eigenschaften: Das feine Holz ist hart, fest, zäh, ziemlich biegsam, elastisch, mäßig schwindend und hat ein mäßig gutes Stehvermögen. Neigung zum Werfen und Reißen.
Als Vollholz neben der Stuhl- und Tischfabrikation besonders dort, wo es auf Zähigkeit und Elastizität ankommt, wie z. B. für Gartenmöbel besonders für Schlafzimmermöbel geeignet. Der Härtegrad liegt bei 27 Brinell.
Umfangreiche Familie (Fagaceae) - Buchengewächse mit zahlreichen Arten Laubwerfender, sommergrüner Bäume, ausschließlich in der nördlichen Hemisphäre. Hauptverbreitungsgebiet ist Europa von 40° bis 60° nördlicher Breite und südöstliche Randgebiete.
Buchen haben Stämme mit glatter, grau schimmernder Rinde und bilden bei entsprechender Pflege weit ausladende Kronen aus. Auf guten Standorten werden Buchen bis zu 50 m hoch, ihr Höchstalter liegt bei etwa 300 Jahren. Für die naturnahe Forstwirtschaft ist die Buche eine wichtige Baumart. Wertvolle Buchenstämme, wie sie zur Herstellung von Schäl- oder Messerfurnieren gebraucht werden, haben in der Regel einen Mittendurchmesser (Durchmesser in der Mitte des Stammes) von 40 cm und darüber. Heutzutage leider nur noch selten bis über 100 cm. Stämme bis 15 m astfrei.
Weil die Buche mit ihren Wurzeln und mit ihrem Laub den Boden auflockern und verbessern kann, wird sie auch als „Mutter des Waldes“ bezeichnet. Bekannt sind ihre auch für den Menschen genießbaren Früchte, die Bucheckern.
Farbe: Kernholz und Splint nicht deutlich unterschieden (Reifholzbaum), weißlichgrau mit blassgelblicher bis rötlicher Tönung; durch Dämpfung kann der rote Farbton intensiviert werden. Bei fakultativer Verkernung innen rotbraun.
Struktur: Jahrringe deutlich, mehr oder weniger wellig verlaufend. Feine Gefäße im Frühholz zerstreut, ohne Hilfsmittel nicht sichtbar; dunkleres, schmales Spätholz mit wenigen, sehr feinen Poren, die eine Fladerung bewirken; die Porenrillen sind nicht sichtbar. Holzstrahlen unregelmäßig verteilt, breit bis sehr breit, dazwischen liegen viele feine, kaum sichtbare. Sie zeichnen sich tangential als dunkle, rötlichbraune Spindeln ab und bilden radial mattglänzende, mehrere mm hohe Spiegel.
Eigenschaften: Buchenholz ist schwer, hart, sehr zäh, wenig elastisch und sehr tragfähig.
Gedämpft lässt es sich gut biegen und wird daher zum Beispiel für die Sitzmöbelerzeugung gerne verwendet (Thonet-Biegemöbel). Im Vollholzsektor wird die Buche verwendet für Parkett, im Fahrzeugbau, für getränkte Schwellen sowie als Gebrauchsholz, z. B. für Werkzeugteile und Holzspielzeug und eignet sich daraus hervorragend für die Möbelherstellung. Der Härtegrad liegt bei 33 Brinell.
Als Multiplex-Platten werden Furnier-Sperrholzplatten bezeichnet, die aus mindestens fünf gleich starken Furnierlagen (Mittellagen) bestehen.
Aufbau
Die Holzschichten (Mittellagen) bestehen zumeist aus Buche, Birke, Fichte oder Ahorn mit Dicken von 0,8–2,5 mm. Die Anzahl der Mittellagen variiert je nach Gesamtdicke (bis zu 80 mm) und gewünschter Optik von 5 bis 35 oder mehr. Die sichtbaren Oberflächen der Platten variieren ebenfalls stark.
Die Platten werden mit Klebstoff oder wasserfestem Leim (Phenol-, Phenol Resorcin-, oder Resorcin- und Melaminharz) verpresst und so gegeneinander versperrt (d.h. querverleimt). Als Querverleimung bezeichnet man eine Verleimungstechnik, bei der die einzelnen Lagen mit ihrer Maserung um 90° versetzt miteinander verleimt werden (andere Winkel sind ebenso möglich).
Die Dichte von Buche Multiplex ist 0,76 kg/dm³.
Das Ausrichten der Maserung gegeneinander erhöht die Formstabilität der Platten, da sich Holz als „lebender Werkstoff“ durch Feuchtigkeitszu- oder -abnahme hauptsächlich quer zur Maserung ausdehnt (Quellung) bzw. zusammenzieht (Schwindung). Längs der Maserung sind die Lagen aber äußerst zugstabil. Die Größenänderungen einer Lage werden so durch die anderen Lagen weitestgehend unterbunden.